Neue Studie: Einfluss von Videospielen auf Wohlbefinden nicht nachweisbar

Die Spieldaten von 39.000 Menschen in sieben Spielen waren Grundlage für eine neue Studie der Universität von Oxford über die Auswirkungen des Spielens an Konsole und Computer.

Hört sich viel an? Ja, ist aber immer noch viel zu wenig, sagen die Oxford-Wissenschaftler:innen. Das Thema Gaming sei einfach zu groß.

 

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Laut einer neuen Studie der Oxford-University hat die mit Videospielen verbrachte Zeit weder positive noch negative Effekte auf das Wohlbefinden von Spieler:innen. Gleichzeitig weisen die Forscher:innen aber auch darauf hin, dass ihre Studie kaum an der Oberfläche des Videospielens im Allgemeinen kratze.

“Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Einfluss der mit Videospielen verbrachten Zeit auf das Wohlbefinden wahrscheinlich zu gering ist, um subjektiv wahrgenommen zu werden, und sich nicht glaubhaft von Null unterscheidet”, heißt es seitens der Oxford-Forscher. In Zukunft sei es wichtig weiter zu forschen, ein breiteres und tieferes empirisches und theoretisches Netz auszuwerfen und sich auf die Qualitäten der Spielerfahrungen, die Ereignisse im Spiel und die Spieler:innen zu konzentrieren, bei denen die Auswirkungen unterschiedlich sein können.”

Die Zeit ist nicht genug

Weiter heißt es: “Hunderte von Millionen von Spieler:innen spielen zehntausende von Spielen auf Online-Plattformen. Wir konnten nur sieben Spiele untersuchen, so dass die Verallgemeinerbarkeit unserer Ergebnisse begrenzt ist. Um wirklich zu verstehen, warum Menschen spielen und welchen Effekt sie damit erzielen, müssen wir eine größere Vielfalt an Spielen, Genres und Spielern untersuchen”. Zukünftige Arbeiten müssten zudem die Situationen, Motivationen und Kontexte berücksichtigen, in denen Menschen spielen.

Die analysierte Gesamtspielzeit sei zwar “das größtmögliche Maß für das Spielen”. Doch gleichzeitig sei die Spielzeit eine verzerrte Variable, da nur eine Minderheit der Spieler:innen sehr viel Zeit mit dem Spielen verbringe. Den Nutzen oder Schaden des Spielens allein auf der Grundlage der Spielzeit zu entscheiden, ist demnach nicht ausreichend.

Premium Science Content: Oxford in Kooperation mit der Gamesindustrie

Die im Wissenschafts-Fachjournal Royal Society Open Science veröffentlichte Studie wurde in Kooperation mit verschiedenen Spielepublishern aus autorisierten, anonymisierten Daten von knapp 39.000 Spieler:innnen erstellt. Daten gab es dazu aus den fünf Spielen Animal Crossing: New Horizons (Nintendo), Apex Legends (Electronic Arts), Eve Online (CCP Games), Forza Horizon 4 (Microsoft), Gran Turismo Sport (Sony Interactive Entertainment), Outriders (Square Enix) und The Crew 2 (Ubisoft).

Mit den Ergebnissen dieser sowie künftiger Studien hoffen die Forschenden den Gesetzgebern, dem Gesundheitswesen und Spieleentwicklern Daten zur Entscheidungsfindung an die Hand zu geben.

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