Zwei neue KI-basierte Bildgeneratoren sollen die Rechte von Künstlern wahren und gleichzeitig die Anwender vor Abmahnungen schützen. Dabei gehen Adobes Firefly und NVIDIAs Picasso unterschiedliche Wege.
Sowohl Adobes Firefly als auch NVIDIAs Picasso erstellen aus Texteingaben Bilder, Illustrationen und Videos. Bei NVIDIAs Cloud-basiertem Service werden auch komplexe 3D-Modelle generiert, die sich etwa in Anwendungen oder Spielen einsetzen lassen. NVIDIA nutzt für Picasso Bilder, die von Adobe, Getty Images und Shutterstock lizenziert wurden. NVIDIA plant die Zahlung von Lizenzgebühren.
Für das Training der KI-Bildgeneratoren verwendet Adobe Bilder aus dem eigenen Dienst Adobe Stock, setzt darüber hinaus auf offen lizenzierte Inhalte sowie auf ältere Inhalte mit bereits abgelaufenem Urheberrecht. Über 100 Millionen Bilder sollen dabei als Datenbasis dienen. Adobe hat Firefly als kostenpflichtige Erweiterung für seine Kreativtools entwickelt. Mit der “Text to Image” genannten Methode können in Kürze direkt in den Adobe-Programmen Photoshop, Express und Illustrator von der KI Bilder generiert werden.
Damit sollen sowohl Firefly als auch Picasso für die kommerzielle Nutzung unbedenklich sein.
Die Beta-Version von Firefly ist bereits verfügbar und Nutzerinnen und Nutzer können sich anmelden, um damit zu experimentieren und Feedback zu geben. In Zukunft soll Firefly auch in anderen Adobe-Programmen wie Photoshop oder Premiere zum Einsatz kommen. Für NVIDIAs Cloud-Dienst Picasso wurde noch kein genauer Starttermin genannt.
Von künstlicher Intelligenz bzw. mittels Machine Learning generierte Bilder basieren bisher meist auf einer Analyse riesiger Bild- und Foto-Datenbanken menschlicher Werke. Daraus entstehen dann im KI-Bildgenerator komplett neue Werke. Dennoch erkennen Künstler immer wieder Fragmente eigener Bilder wieder. So fanden sich auch Wasserzeichen von Stockfotografie-Anbietern in den von KIs generierten Bildern.
Einige Künstler sowie auch Stockphoto-Dienste klagen etwa gegen Stable AI (Stable Diffusion) und MidJourney. Deren Nutzer sollten sich bis zu einer Einigung über mögliche Bildrechtsverletzungen im Klaren sein, was auch den gewerblichen Einsatz noch riskant machen kann. Allerdings hat sich einiges getan. So kompensiert etwa Shutterstock Künstler, deren Bilder für KI-Training freigegeben sind. Und anders als Getty Images erlaubt Shutterstock auch den Verkauf von KI-generierten Bildern auf seiner Plattform.