Das OMR Festival ist eine der wichtigsten Veranstaltungen für digitales Marketing in Deutschland. Seit seiner Gründung 2011 findet es jährlich in Hamburg statt.
Aber wem erzählen wir das? Im Grunde weiß das ja sowieso (fast) jeder hier auf LinkedIn, könnte man meinen, so oft wie in den letzten Tagen nach Coffee-Dates gefragt und die eigene Präsenz vor Ort thematisiert wurde.
Was aber vielleicht nicht jeder mitbekommen hat, ist die sehr spannende Aktion, die von der CosmosDirekt Versicherung vorgestern am Rande des OMR veranstaltet wurde. Das weltweit erste Freestyle-Rap-Battle: künstliche Intelligenz gegen Künstler. Live. RapGPT.
Zwei der besten Freestyle-Rapper Deutschlands, Spax und Mc Rene, nahmen die Herausforderung an und stellten den Chatbot auf die Probe – mit überraschenden Erkenntnissen.
In der Musik- und Kreativbranche stellt sich aktuell immer häufiger die Frage, ob Chatbots und künstliche Intelligenz im Allgemeinen eines Tages den Menschen und seine Kreativität ersetzen können.
KI ist schon jetzt in der Lage, Gedichte, Texte und sogar Musik zu “generieren”. Mit den richtigen Befehlen kann sie sogar andere Künstlerinnen und Künstler imitieren. So echt, dass Streaming-Dienste bereits auf den neuen Trend reagieren und jede Menge Fake-Songs löschen mussten. Beim OMR wurde nun getestet, ob der Chatbot ChatGPT auch in einem Rap-Battle bestehen kann.
Um der KI die Stirn zu bieten, waren MC Rene und Spax zusammen mit DJ Mirko Machine angereist. Alle drei gehören zur ersten Generation HipHop in Deutschland und damit zur “alten Schule” des Raps in diesem Land. Mit ihren durchaus beeindruckenden Freestyles feuerten sie dann auch gegen den Chatbot, der zu ihrer Überraschung direkt konterte und auch sonst recht gut mithalten konnte.
In seinen Texten reagierte ChatGPT auf die Punchlines der Rapper und verstand meist auch den Kontext. Schwierig wurde es allerdings bei abstrakten Aussagen und Wortspielen, einer Paradedisziplin der beiden Künstler. Wenn etwas nicht eindeutig formuliert wurde, hatte die KI Probleme, es zu verstehen und konnte dementsprechend nicht sinnvoll darauf reagieren. Auch die Reimstrukturen der KI waren im Vergleich zu denen ihrer Kontrahenten doch eher simpel.
Am Ende der Veranstaltung, die live auf Instagram gestreamt wurde und so den Künstlern die Möglichkeit gab, mit dem Publikum zu interagieren, stand die bereits bekannte Erkenntnis: Es muss nicht immer Konkurrenz sein und es gibt derzeit auch nichts zu befürchten. Wenn man KI und die damit verbundenen Technologien kreativ und sinnvoll einsetzt, kann man neue Kunst und auch viel Gutes schaffen.
Nach unserem gestrigen Artikel über tausende gelöschte Songs auf Spotify, die alle von Nutzern einer KI generiert und dann dort veröffentlicht wurden, zeigt dieses spannende Experiment auf dem OMR doch recht eindrucksvoll, dass eine KI bis zu einem gewissen Punkt sogar mit den besten Freestyle-Rappern mithalten kann, wenn man Wortspiele und Doppeldeutigkeiten außen vor lässt.
Wir haben das Video vom Battle unten verlinkt.