In den letzten vier Jahren war weltweit ein deutlicher Anstieg des Zugriffs auf urheberrechtlich geschützte Videoinhalte über Piraterieseiten zu verzeichnen.
Nach einem Rückgang im Jahr 2020 ist ab diesem Jahr ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2019 stiegen die illegalen Zugriffe im vergangenen Jahr um 13 Prozent.
Das auf Unterhaltungsinhalte spezialisierte Marktforschungsunternehmen MUSO berichtet, dass die Zahl der sogenannten „Piracy Visits“ im Jahr 2019 bei rund 125 Milliarden lag. Im vergangenen Jahr waren es 141 Milliarden, der höchste Wert seit Beginn der MUSO-Studien im Jahr 2017.
Die USA und Indien führen die Liste der Länder mit den meisten Pirateriezugriffen an. In den USA wird die hohe Piraterierate auf die weit verbreitete Verfügbarkeit von Breitband-Internetdiensten und den Fokus auf Hollywood zurückgeführt. In Indien tragen unzureichende Urheberrechtsgesetze, die Nutzung von VPN-Diensten und erschwinglichere Endgeräte zu einem Anstieg von sieben Prozent gegenüber 2018 bei.
Deutschland befindet sich ebenfalls unter den Top 10 der Länder mit der höchsten Nachfrage nach illegalen Streaming-Inhalten, allerdings auf Platz 9 mit einem etwas geringeren Piraterieaufkommen als 2018.
TV-Serien machen den größten Anteil der Piraterie aus (68 Prozent), gefolgt von Spielfilmen (24 Prozent) und Live-Sportübertragungen (7 Prozent).
MUSO sieht in innovativen Preismodellen und der Verbesserung des Zuschauererlebnisses eine Möglichkeit, die Piraterie in der Unterhaltungsbranche zu reduzieren. Neben regulatorischen Abschreckungsmaßnahmen und Strafverfolgung könnten auch attraktivere Preise und Plattformen von Streaming-Anbietern dazu beitragen, diesem Trend entgegenzuwirken.