Disney+ will ab Anfang November neue Nutzungsbedingungen einführen, die das Teilen von Account-Passwörtern verhindern sollen.
Disney+ folgt damit dem Beispiel des Branchenführers Netflix, der bereits Anfang des Jahres Maßnahmen gegen die Nutzung von gemeinsamen Zugängen aus verschiedenen Haushalten ergriffen hat.
Netflix hatte als Vorreiter zunächst technische Vorkehrungen getroffen, um einzelne Profile in eigenständige Nutzerkonten umzuwandeln. Verdächtige Konten wurden aufgefordert, Profile, die bei der Nutzung geteilter Passwörter ertappt wurden, entweder in neue Konten umzuwandeln oder eine zusätzliche Gebühr für die weitere Nutzung des geteilten Kontos zu entrichten. Darüber hinaus führte Netflix ein günstigeres Abonnement mit zusätzlicher Werbung ein, um Nutzern, die beim Teilen von Passwörtern erwischt wurden, eine kostengünstige Alternative zum Standardabonnement zu bieten. Dieses offensive Vorgehen gegen die Weitergabe von Passwörtern führte zu einem Anstieg der Zahl der zahlenden Netflix-Abonnenten.
Disney+ plant nun ähnliche Maßnahmen und hat seine eigenen Nutzungsbedingungen in Abschnitt 2 (“Abonnementbedingungen”) um die neue Klausel 2j (“Account Sharing”) erweitert. Diese Klausel stellt klar, dass Abonnenten ihren Zugang nicht außerhalb ihres eigenen Haushalts teilen dürfen. Dabei definiert Disney+ den Begriff “Haushalt” als “die Gesamtheit der Geräte, die zu Ihrem persönlichen Hauptwohnsitz gehören und von den dort lebenden Personen genutzt werden”.
Darüber hinaus behält sich Disney+ das Recht vor, die Kundenkonten zu überprüfen, um sicherzustellen, dass diese neue Vereinbarung eingehalten wird. Im Falle eines Verstoßes gegen diese Bestimmungen droht Disney+ damit, den Zugang zum Dienst einzuschränken.
Erwähnenswert ist auch, dass Disney+ im Dezember eine Preiserhöhung plant, die möglicherweise Teil der Bemühungen ist, die Einnahmen zu steigern und die Nachhaltigkeit des Dienstes zu gewährleisten.
Für die Nutzer von Disney+ bedeutet dies, dass sie in Zukunft mehr darauf achten müssen, wie sie ihr Konto nutzen und weitergeben. Die Weitergabe von Passwörtern außerhalb des eigenen Haushalts könnte nicht nur gegen die neuen Nutzungsbedingungen verstoßen, sondern auch zu Zugangsbeschränkungen führen.