Die recht plötzliche Umbenennung von Twitter in “X” ist nicht gut gelaufen.
Abgesehen von einer chaotischen Einführung, bei der Teile der Website bereits auf “X” verwiesen, während viele andere Nutzer noch aufgefordert wurden, “Twitter zu durchsuchen” oder den blauen “Tweet”-Button zu drücken, hat es das Unternehmen laut Reuters unter anderem auch versäumt, sich die geistigen Eigentumsrechte an der Marke “X” zu sichern.
Fun Fact: Es hat nicht lange gedauert, bis wir die Ähnlichkeit des neuen Twitter, äh, X-Logos mit dem X im Namen beliebter Kaffeekapseln von ALDI bemerkt haben. Aber vielleicht geht es auch nur uns so. 🙂
Spaß beiseite: Tatsache ist, dass es weltweit viele Firmen gibt, die eine ähnliche Schrift verwenden und/oder ein fast identisches X im Namen tragen. Schaut mal in euren LinkedIn oder Facebook-Feed. Denn dort wechseln sich gerade dutzende Memes zum Thema ab. X hat hier offensichtlich keine kreativen Designer beschäftigt, sondern etwas genommen, was es schon gab. Auch wenn hier offenbar keine Rechte Dritter verletzt werde, halten wir den Schritt für – sagen wir es nett – nicht ganz so schlau. Denn schon kurz nach dem großen Knall Anfang der Woche wurde das neue Logo bereits das erste Mal dezent verändert. Laut Elon Musk wäre das aber Teil des Plans – denn das X Logo soll sich sowieso über Zeit weiterentwickeln. Was auch immer das bedeuten mag.
Übrigens gab es auch keine Genehmigung, das Twitter-Schild mit einem Kran vom Hauptquartier in San Francisco zu entfernen, was einen Polizeieinsatz nach sich zog, der die Arbeiten vorerst stoppte. Elon Musk Xte bzw. x-te (nennen wir “twittern” jetzt so?) zwar, man werde das Twitter-Logo mit Schneidbrennern vom Gebäude fräsen, konnte aber auch diesen brachialen Plan nicht umsetzen.
Kollegen der Fachpresse fanden zudem heraus, dass das Unternehmen lange nicht einmal versucht hatte, den Twitter-Handle “@x” zu sichern, der dem Fotografen Gene X Hwang von Orange Photography gehört. Bis gestern hat sich niemand von Ex-Twitter gemeldet, geschweige denn ein Angebot für den Kauf des Accounts gemacht. Laut Hwang hat sich niemand von Ex-Twitter wegen des @x-Accounts gemeldet. Er wäre aber bereit, Gespräche dazu zu führen, falls das Angebot vernünftig wäre.
Update: Heute x-te Hwang dann “Alls well that ends well” von seiner neuen Adresse @x1234567998765 – was dafür spricht, dass er sich mit Musk, X und Co. einigen konnte.
Für uns von Ranieri Agency Deutschland wirkt die Umbenennung von Twitter in “X” überstürzt und irgendwie unkoordiniert. Jedenfalls nicht so, wie es andere Unternehmen gemacht hätten. Aber vielleicht ist es ja genau das, was das “neue Twitter” a.k.a.” X” aus- und besonders macht. Dass nicht alles so läuft, wie man es erwarten würde. Wir bleiben auf jeden Fall interessiert und verfolgen die weitere Entwicklung. Nicht nur aus eigenem Interesse, sondern auch, um unsere Kunden in Zukunft zu diesem Thema bestmöglich informieren und beraten zu können.