Werdet ihr auch gerade wieder in jeder dritten E-Mail an die Deals, Sales und Angebote zum anstehenden Black Friday und der aktuellen Black Week erinnert? Social Things klärt auf!
Um den Begriff und seine Herkunft ranken sich seit jeher schon wilde Theorien. Ob es wirklich der Zusammenbruch der New Yorker Börse am 24.10.1929, der eigentlich auf einen Donnerstag fiel, für die größte Kommerzorgie in der Geschichte von Einzel- und Online-Handel als Herkunft des Begriffes herhalten muss oder ob es doch die vielen Menschen in den Straßen auf der Suche nach Schnäppchen waren, die diese “schwarz” färbten und dem Tag so seinen Namen verpassten – man weiß es nicht. Denn in der amerikanischen Presse wurde der Begriff schnell aber trotzdem zum Synonym für die überfüllten Straßen und die langen Schlangen vor den Geschäften. Die Straßen seien damals “voller Menschen gewesen” und “hätten diese schwarzgefärbt”.
Es ist wieder soweit. Am letzten Donnerstag im November wird in den USA „Thanksgiving“ gefeiert.
Mit der ganzen Familie, die von von nah und fern anreist – und natürlich mit dem traditionellen Truthahn, den man aus unzähligen Filmen kennt. Mehr muss man eigentlich auch gar nicht wissen. Um solch eine Reise zur Familie auch realisieren zu können, nehmen viele Amerikaner mindestens am Tag nach Thanksgiving frei, um das lange Wochenende voll nutzen zu können.
Dieser – Black Friday genannte – Freitag ist in den USA quasi der Startschuss für die “Holiday Season”. Ab dann werden im ganzen Land ernsthaft Pläne fürs Weihnachtsfest geschmiedet, die ersten Weihnachtsbäume aufgebaut und die oftmals energiehungrige Weihnachtsdekoration installiert.
Auch nutzen viele Amerikaner den schwarzen Freitag bereits seit den 1950er Jahren, um die ersten Weihnachtsgeschenke zu kaufen und mit der ganzen Familie Shoppen zu gehen. Das hat der Handel in den USA natürlich schnell mitbekommen und bereits nach kurzer Zeit damit begonnen, erst am Black Friday selber und später auch an den Tagen davor und danach besondere Schnäppchen und Deals anzubieten, um die Kunden in ihr Geschäft zu locken.
Dabei nimmt die Jagd nach Angeboten manchmal Ausmaße an, die für Außenstehende nur schwer nachzuvollziehen sind. Kunden, die bereits Stunden vor offiziellen Öffnungszeiten vor den Geschäften warten und tumultartige Szenen, Polizeieinsätze und verletzte Kunden sind am Black Friday keine Seltenheit. Den großen Ansturm versuchen die Händler natürlich für sich zu nutzen. In einigen Städten öffnen die großen Läden darum bereits um Mitternacht und locken mit unglaublichen Rabatten.
Seit 2013 ist der „Black Friday“ auch in Deutschland ein echtes Thema und wird auch bei uns von Jahr zu Jahr größer. 2006 hat Apple zwar auch in Deutschland das erste Mal am Freitag nach Thanksgiving mit Rabatten auf seine Produkte geworben, ohne aber den Black Friday konkret zu erwähnen.
Was vor über 60 Jahren als 1-Tag-Aktion begann, entwickelte sich mit der Zeit zu einem 14 Tage dauernden Phänomen.
Denn der Online-Handel begnügte sich irgendwann nicht mehr nur mit einem Tag, sondern weitere das Ganze auf die Black Week – also die Woche vor dem Black Friday – und die Tage danach, auch gerne als Cyber Week betitelt, aus.
Viele Menschen geben während dieser Zeit, geblendet von scheinbaren Schnäppchen mehr Geld aus, als sie haben oder ausgeben sollten. Das ist ein wachsendes Problem und ruft zunehmend Kritiker auf den Plan – auch in Sachen Nachhaltigkeit. Greta Thunberg verwendete im Jahre 2020 mit Blick auf den anstehenden Black Friday den Begriff des Überkonsums, was es recht gut trifft.
Seit vielen Jahren mehrt sich auch von Jahr zu Jahr die Kritik an den Händlern, deren vermeintliche Schnäppchen oftmals gar keine sind. Die Preise sollen, um mal ein Beispiel zu nennen, in den Wochen vor der Black Week immer weiter gestiegen sein, um dann einen großen Rabatt bewerben zu können. MediaMarkt zum Beispiel reagierte kürzlich erst auf diese Thematik mit einer Preiskurve, die dem Kunden den Preisverlauf eines Produktes in den letzten Wochen anzeigt, um an jedem Tag erkennen zu können, ob der aktuelle Preis gerade wirklich gut oder doch noch zu hoch ist. Darüber hinaus passen lokale Händler immer häufiger ihre Preise an die der Online-Konkurrenz an.
Alternativ bewerben die Händler in den nächsten Tage Rabatte immer basierend der Unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller – die man auch im normalen Leben nur noch selten zu zahlen hat, wenn man aktiv Preise vergleicht.
Am Ende muss jeder selber wissen, ob er sich von der Magie um diesen Schnäppchen- und Konsumtag anstecken lassen möchte. Hat man einen echten Bedarf oder sucht schon länger nach einem bestimmten Produkt, kann jetzt genau der richtige Moment für einen Kauf sein.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Shoppen. Für alle, die im Lifestyle-Segment nach Angeboten suchen, haben unsere Kollegen von HYPES ARE US schon jetzt ein paar spannende Online-Shops und Angebote gelistet.
Foto: Jon Tyson