Nach einem Eklat um Antisemitismus und Nazi-Inhalte beim Twitter-Nachfolger X kehren weitere große Werbekunden der Online-Plattform von Elon Musk den Rücken. Laut Berichten verschiedener Medien stoppten Apple und Disney am Freitag jegliche Werbung auf X. Sie folgen damit IBM.

Das Filmstudio Lionsgate hat ebenfalls bestätigt, dass es seine Werbung auf der Plattform X vorübergehend eingestellt hat. Diese Entscheidung folgt einem ähnlichen Schritt von IBM, einem der größten IT-Konzerne, der seine Werbung auf X bereits ausgesetzt hat. IBM hatte ursprünglich geplant, in diesem Quartal eine Million Dollar für Werbung auf der Plattform auszugeben.

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IBM entschied sich zu diesem Schritt, weil die geschalteten Assets neben Nazi-Beiträgen und antisemitischen Äußerungen erschienen, was daraufhin eine öffentliche Debatte auslöste. Besondere Brisanz erhielt der Fall dadurch, dass auch Werbung von Apple in einem ähnlichen Kontext erschien. Die Organisation Media Matters deckte auf, dass Werbung von Unternehmen wie IBM, Apple und dem Softwarekonzern Oracle auf X neben Beiträgen erschienen, die Adolf Hitler und die Ideologie des Nationalsozialismus positiv darstellten. Diese Tatsache zeigt auch sehr gut, was aktuell auf X los ist und wie dort kommuniziert wird.

Elon Musk vor dem Wochenende ebenfalls für eine Kontroverse, als er seine Zustimmung zu einem antisemitischen Beitrag auf X äußerte. Dies führte zu heftiger Kritik seitens des Weißen Hauses. In dem Beitrag wurde behauptet, dass “Hass gegen Weiße” von jüdischer Seite verbreitet werde. Musk kommentierte diesen Beitrag und bezeichnete ihn als “tatsächliche Wahrheit”. In späteren Äußerungen relativierte Musk seine Position etwas, indem er erklärte, dass einige Gruppen, wie die jüdische Organisation Anti-Defamation League (ADL), “in der Tat anti-weißen und anti-asiatischen Rassismus” verbreiten würden. Dennoch bekräftigte er seine Ansicht, dass es ein Problem mit Rassismus gegen Weiße gebe.

Die finanzielle Situation von X ist bereits angespannt. Musk räumte ein, dass die Werbeeinnahmen der Plattform nur noch etwa halb so hoch seien wie zuvor bei Twitter. Trotz seiner Bemühungen, mehr Einnahmen durch Abonnement-Angebote zu generieren, gehen Experten davon aus, dass diese Maßnahmen den Wegfall der Einnahmen durch die nun fehlenden Werbekunden nicht kompensieren können.