Im Februar 2022 hat Google das Chatbot-Modell Bard für erste Tester:innen freigegeben und Ende März 2022 ausgerollt.

Bard ist ein auf dem Sprachmodell LaMDA (Language Model for Dialogue Applications) basierender Chatbot, der Fragen beantworten und Konversationen führen kann. Google-CEO Sundar Pichai erklärte in einem Podcast-Interview, dass Bard besonders gut bei der Beantwortung von kreativen Fragen und Fragen aus dem eigenen Fachgebiet funktioniere. Der Chatbot rege die Fantasie an und könne helfen, Probleme zu lösen.

 

Google Bard
Foto: Christian Wiediger

Pichai selbst nutzt Bard bereits im Alltag und hat damit sogar den 80. Geburtstag seines Vaters geplant. Als er den Chatbot fragte: “Was soll ich mit meinem Vater an seinem 80. Geburtstag machen?”, schlug Bard vor, ein Sammelalbum für das Geburtstagskind vorzubereiten. Laut Pichai ist Bard jedoch noch nicht perfekt und hat einige Schwächen. Es gebe noch Raum für Verbesserungen und Erweiterungen.

Das hinter Bard stehende Sprachmodell LaMDA wurde von Google bereits vor zwei Jahren getestet. Pichai beschrieb seine Erfahrungen damit als faszinierend, aber auch beunruhigend. Auf die Aufforderung “Stell dir vor, du bist der Planet Pluto” reagierte LaMDA mit tiefgründigen Ausführungen über die Einsamkeit des Planeten. Ein Google-Entwickler attestierte LaMDA sogar Sensibilität und wurde daraufhin suspendiert. Diese Aussage lässt allerdings Raum für Interpretationen und es gibt bislang keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass KI-Systeme tatsächlich Gefühle haben.

Trotz der möglichen Risiken bleibt Pichai optimistisch, was die Zukunft der künstlichen Intelligenz angeht. Er sieht die Vorteile von KI und glaubt, dass sie uns helfen kann, komplexe Probleme zu lösen. Gleichzeitig gebe es aber auch Risiken, insbesondere im Hinblick auf die Verbreitung von Fehlinformationen durch leistungsstarke KI-Systeme.