Die australische Verbraucherschutzbehörde, die Australian Competition and Consumer Commission (ACCC), hat am Freitag bekannt gegeben, dass die meisten Social-Media-Posts australischer Influencer möglicherweise gegen geltende Werbestandards verstoßen, da die Offenlegung von Kooperationen gesetzlich vorgeschrieben ist.
In Australien müssen Werbetreibende im Rahmen eines Selbstregulierungssystems alle kommerziellen Vereinbarungen offenlegen und deutlich machen, ob es sich bei einem Inhalt um Werbung handelt. Damit soll sichergestellt werden, dass Verbraucherinnen und Verbraucher klare Informationen darüber erhalten, wann sie kommerzielle Inhalte sehen und ob der Influencer für die Bewerbung des Produkts oder der Dienstleistung bezahlt wird. Auch erfahren die Follower, ob der Werbende eventuell voreingenommen dem Produkt oder Marke sei könnte bzw. ist.
Die ACCC hat festgestellt, dass Influencer oft keinen Anreiz haben, gesponserte Inhalte zu deklarieren und somit offenzulegen, da ihr wichtigstes Verkaufsargument ihre Authentizität ist. Viele Influencer werden dafür bezahlt, dass sie Produkte oder Dienstleistungen in ihren Beiträgen bewerben oder unterstützen und das Ganze völlig normal aussehen zu lassen.
Das Fehlen einer klaren Offenlegung von gesponserten Inhalten verstößt in vielen Ländern gegen Werbevorschriften, die verlangen, dass jegliche bezahlte Werbung oder Empfehlung dem Publikum klar und unmissverständlich mitgeteilt wird, so dass die Zuschauer verstehen können, dass es sich bei dem Beitrag um gesponserten Inhalt und nicht um eine unvoreingenommene Meinung handelt. Insbesondere bei Kosmetikprodukten können falsche oder irreführende Aussagen für Verbraucher potenziell schädlich sein. Die ACCC erwägt derzeit Maßnahmen gegen diejenigen, die gegen die gelten Standards und Vorgaben verstoßen haben, um sicherzustellen, dass die australischen Verbraucher korrekte und transparente Informationen über gesponserte Inhalte erhalten.
Immer wieder verheimlichen Influencer ihre Zusammenarbeit mit Unternehmen, auch um ihren Followern zu verschweigen, wie oft ihre Meinung oder ihre Inhalte durch Geld oder vorgefertigte Informationen beeinflusst wurden. Die hier erwähnten Zahlen aus Australien belegen dieses weltweit bekannte Problem.