Das Team von Google, Cochlear und verschiedenen Forschungs- und Gesundheitseinrichtungen hat sich zum Ziel gesetzt, personalisierte Hörgeräte und -implantate zu entwickeln.
Denn obwohl jeder Hörgeschädigte anders ist, werden die meisten Hörgeräte bisher nach einem einheitlichen Konzept hergestellt. Experten und Hörgeschädigte fordern seit langem einen personalisierten Prozess, der nun mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen möglich werden soll.
Ein Problem herkömmlicher Hörgeräte und Implantate ist, dass sie Sprache und andere wichtige Geräusche in einer lauten Umgebung nur schwer herausfiltern können. Hintergrundgeräusche werden oft verstärkt, und das Hören von Gesprächen in einem lauten Restaurant oder bei einer Besprechung kann sehr anstrengend und ermüdend sein. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz soll helfen, die verschiedenen Schallquellen besser zu identifizieren, zu unterscheiden und voneinander zu trennen. So könnten Hörgeräte und Implantate in Zukunft Hintergrundgeräusche besser herausfiltern sowie Sprache und andere wichtige Geräusche deutlicher hervorheben.
Darüber hinaus arbeiten die beteiligten Institutionen an internationalen Leitlinien, die festlegen, wer für ein Cochlea-Implantat getestet und überwiesen werden sollte. Bisher gibt es keine standardisierten Skalen oder Testergebnisse, die eine Überweisung auslösen. Eine Studie hat gezeigt, dass in den USA nur drei von 100 Menschen, die von einem Cochlea-Implantat profitieren könnten, tatsächlich eines erhalten. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Patienten die Kosten fürchten und fälschlicherweise glauben, dass man völlig taub sein muss, um von einem Cochlea-Implantat zu profitieren.
Die neuen Leitlinien sollen dazu beitragen, dass mehr Menschen mit Hörverlust schneller und besser von einem Cochlea-Implantat profitieren können.
Das Team arbeitet engagiert daran, individuelle Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen von Menschen mit Hörverlust gerecht werden. Die sozialen Kosten von Hörverlust und sein Zusammenhang mit Demenz, sozialer Isolation und Depression werden immer sichtbarer. Es besteht die Hoffnung, dass verbesserte Technologien und neue Richtlinien dazu beitragen werden, die Auswirkungen von Hörverlust zu minimieren und das Leben von Millionen Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern.
