Die Social-Media-Abteilung von Prime Video, dem Video-Streaming-Dienst von Amazon, wollte sich offenbar bei den Nutzern beliebt machen. Doch der Schuss ging nach hinten los.
Angesichts der kürzlich von Netflix eingeführten Profilsperren beschlossen die Social-Media-Experten von Amazon, über den offiziellen Twitter-Account @PrimeVideoDE einen sarkastischen Kommentar zu veröffentlichen, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Dazu wählten sie eine Grafik aus der hauseigenen Profilverwaltung, auf der unter der Überschrift “Wer schaut gerade?” die einzelnen Profile mit dem eindeutigen Hinweis “Alle Personen mit meinem Passwort” beschriftet wurden. Begleitet wurde die Grafik von dem Kommentar “Wisst ihr schon”. Die Botschaft dahinter war klar: Während Netflix Nutzerinnen und Nutzer aussperrt, können Nutzerinnen und Nutzer von Prime Video ihre Passwörter ungehindert mit anderen teilen.
Inzwischen hat Amazon jedoch nicht nur den entsprechenden Tweet gelöscht, sondern auf Anfrage auch einen Unternehmenssprecher antworten lassen, der bestätigte, dass das Teilen von Nutzerkonten weiterhin (auch bei Amazon) gegen die Nutzungsbedingungen verstoße. Auch wenn Amazon derzeit nicht gegen Nutzer vorgeht, die ihre Zugangsdaten weitergeben, betont das Unternehmen, dass dies nicht erlaubt sei.
Netflix selbst hatte in der Vergangenheit die Weitergabe von Passwörtern auf Twitter als “Zeichen der Liebe” bezeichnet, geht nun aber aktiv gegen das Teilen von Accounts vor. Kunden, die ihre Zugänge teilen, werden aufgefordert, die geteilten Profile zu löschen, auf ein kostenpflichtiges Konto umzusteigen oder die gemeinsame Nutzung gegen eine zusätzliche Gebühr fortzusetzen. Es scheint also eine zunehmende Kontrolle und Einschränkung des Account-Sharings bei Streaming-Diensten zu geben.