So war das damals mit dem iMac und Apple:

Im Jahr 1996 kaufte Apple für 400 Millionen Dollar das Unternehmen NeXT und holte damit Steve Jobs zurück ins Unternehmen, der zuvor 1985 ausgeschieden war. Nachdem der damalige CEO Gil Amelio im Juli 1997 vom Vorstand abgesetzt wurde, übernahm Jobs vorerst provisorisch diese Rolle im Konzern.

Zu dieser Zeit stand Apple mit dem Rücken zur Wand: Die Entwicklung von Copland als zukünftiges Betriebssystem war gescheitert und die Anpassung von NeXStep als Nachfolger des betagten Mac OS benötigte einige Zeit, bis die erste, finale Version von Mac OS X schließlich 2001 erschien. Die Hardware-Verkäufe nahmen Jahr für Jahr ab, und Apple musste etwas unternehmen, um sich über Wasser zu halten.

Apple iMac G3

Eines der ersten Produkte, das mit alten Gegebenheiten im Konzern brechen sollte, war der iMac, welchen Apple vor 25 Jahren, im Jahr 1998, vorstellte. Der iMac war ein All-In-One-Computer in einem durchsichtigen, farbenfrohen Gehäuse, das von Jonathan Ive entworfen wurde. Der iMac verfügte über einen Henkel an der Oberseite, der das einfache Tragen des Computers ermöglichte, und brach mit der herkömmlichen Gestaltung von Computern. Anders als klassische Computer kam der iMac ohne separates Gehäuse für den Monitor aus und verfügte über ein integriertes Display mit Kathodenstrahlröhre. Die ungewöhnliche Gestaltung und das innovative Design des iMac waren für Apple ein Risiko, aber es war auch ein großer Schritt für das Unternehmen, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Der erste iMac hatte einen 233 MHz schnellen PowerPC-G3-Prozessor, standardmäßig 32 MB RAM und eine 4 GB Festplatte. Der Arbeitsspeicher konnte auf insgesamt 256 MB erweitert werden. Als Grafikkarte kam eine ATI Rage IIc mit 2 MB RAM zum Einsatz. Auf der Vorderseite befand sich ein CD-ROM-Laufwerk mit Schlitten (erst spätere Modelle brachten ein Slot-Loading-Laufwerk mit) und eine IrDA-Schnittstelle mit 4 MBit/s. Der erste iMac wurde mit Mac OS 8.1 ausgeliefert, spätere Modelle jedoch mit Mac OS 8.5.

Obwohl der erste iMac wegen Mängeln, wie zum Beispiel der nicht ergonomischen Maus und Tastatur, kritisiert wurde, war das Gerät ein großer Erfolg für den damalig strauchelnden Konzern: Das Gerät verkaufte sich über fünf Millionen Mal und stand noch heute für einen großen und mutigen Umbruch. Der iMac war nicht nur optisch revolutionär, sondern auch technologisch fortschrittlich. Er setzte auf den PowerPC-G3-Prozessor, der eine hervorragende Leistung bot und in Kombination mit dem Betriebssystem Mac OS 8.1 eine flüssige Arbeitsweise ermöglichte. Zudem war der iMac mit USB-Schnittstellen ausgestattet, die sich als zukunftsträchtige Alternative zum veralteten Apple Desktop Bus erwiesen.

Apple brach mit dem iMac nicht nur mit alten Technologien, sondern auch mit alten Denkweisen. Das Gerät war ein Beispiel für die konsequente Umsetzung einer klaren Vision und einer mutigen Entscheidung. Der iMac war ein Risiko, das Apple eingegangen ist und das sich letztendlich ausgezahlt hat.