Wie aus ein einem privaten Bereich im frühen Internet das digitale Zuhause der ersten Influencer und später ein Business wurde.

In dieser neuen Reihe über die Entstehung und Entwicklung von Blogs möchten wir heute über die ersten Jahre berichten, ein bisschen was über die Anfangszeit der Blogs erzählen. In weiteren Artikeln stellen wir euch einige spannende Blogformate vor und zeigen, wie Blogs und das Redaktionssystem WordPress auch für andere Zwecke eingesetzt werden können. Auch erfahrt ihr, wie ihr selbst schnell und einfach an ein eigenes Blog kommt und welche Möglichkeiten es gibt es zu monetarisieren, also Geld damit zu verdienen.

Der Blog bzw. das Blog ist wohl mit das älteste Content-Format, das es bis in die Jetztzeit geschafft hat.

 

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Unsere Definiton von Blogs

Blog (der/das) ist die Abkürzung für Weblog, einer Wortkreuzung aus dem englischen Wort für Internet, also „Web“, und dem Wort „Log“, von Logbuch oder auch Tagebuch. Hierbei handelt es sich – wie der Name schon sagt – um eine tagebuchartig geführte, öffentlich zugängliche Webseite, die ständig von mindestens einer Person – dem „Weblogger“, kurz „Blogger“ – um Kommentare oder Notizen zu einem bestimmten Thema ergänzt wird.  

 Der Blogger ist meist der alleinige Verfasser des Inhalts und häufig sind die Beiträge aus der Ich-Perspektive geschrieben. Ein Blog bietet ihm eine Bühne zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen. Je nach Professionalität kann bei manchen Blogs oft auch schon von Online-Magazinen gesprochen werden.

[Frei nach Wikipedia] 

 

Auch wenn es heute fast schon uncool und altmodisch erscheint, “nur” Worte und Fotos zu nutzen, um die eigenen Themen und Geschichten ins Netz zu stellen, haben und hatten Blogs für ihre Leser immer schon einen großen Vorteil. Nämlich, dass man (guten) Content recht einfach wiederfinden kann. Durch Suchmaschinen oder direkten Links zu den entsprechenden Artikeln, z.B.

Im Vergleich zu einem Instagram-Foto, das nach wenigen Tagen oder gar Stunden nur noch durch Scrollen auf dem Profil des Influencers, mit dem richtigen Hashtag oder nach viel Sucherei auffindbar ist, bleibt bei Webseiten und speziell Blogs das Geschriebene immer an seinem Platz. Nach speziellen Suchbegriffen oder Daten sortiert, auch nach Monaten und Jahren noch auffindbar. Bei Social-Media-Stories ist das Ganze noch weniger nachhaltig, verschwinden diese doch in der Regel nach 24 Stunden, wenn sie nicht – als Highlight deklariert – im Profil des Veröffentlichenden gespeichert werden.

Ich komme aus einer Zeit als es noch kein Internet gab. Mit Modems und eigenen Mailbox-Systemen, installiert auf Computern von Commodore z.B., hat man sich schon damals weltweit über das Telefonnetz ausgetauscht und Daten verschickt. Das war, im Vergleich zu heute, eine sehr langsame, fast archaisch anmutende Angelegenheit, aber es gab einem bereits zu diesem Zeitpunkt ein schwer zu beschreibendes Gefühl von Freiheit, die eigentlich nur durch die monatliche Telefonrechnung eingeschränkt werden konnte.

Als dann Anfang der 90er Jahre das Internet für Jedermann weltweit Einzug in die Büros und Wohnzimmer hielt und sich Boris Becker in Werbespots von AOL darüber wunderte, dass er „schon drin“ sei, da war “dort drin” lange noch nicht so viel los wie heute. Es herrschte einerseits eine visionäre Goldgräber-Stimmung, auf der anderen Seite gab es jede Menge Zweifel, Unwissen und Engstirnigkeit. In Europa und speziell in Deutschland waren Firmen und Medien recht langsam und phantasielos damit, erste eigene Webseiten und digitale Angebote ins Netz zu stellen – dachte man doch am Anfang noch, dass das alles nur ein großer neuartiger Hype sei und sich das Ganze sowieso nicht durchsetzen würde. Das Angebot bestand zu dieser Zeit oftmals nur aus digitalen Kopien von Print-Katalogen und einfachsten Webseiten, die ihren Namen schon damals kaum verdienten.

Knapp 30 Jahre später wissen wir es besser und wollen alle, wenn möglich, nicht mehr auf unseren schnellen Internetzugang verzichten. Egal, ob man seine Philips hue Lampen einschalten, Geld überweisen, einkaufen, Musik via Spotify oder Serien und Filme über Netflix streamen möchte – das Internet ist ein Teil unseres Lebens geworden – und wird es immer mehr, wie man am Metaverse sieht. Die nächste Generation von jungen Menschen wird kaum noch jemanden kennenlernen, der in einer Welt ohne Internet gelebt hat.

Mitte der 90er dagegen kommunizierten viele der Internetneulinge noch über simple aber weltweit erreichbare Chat-Systeme miteinander und tauschten sich dort aus. Später dann tauchten die ersten Blogs auf, die von privaten Personen, meist zu Nischen-Themen, bei Anbietern wie Blogspot, heute Blogger.com, ins Netz gestellt wurden, um das in den Chats gesagte, zusammengefasst abbilden und festhalten zu können. Ein faszinierender Gedanke: Nach und nach Wissen, Meinung, Erinnerungen zusammenzutragen und an einem Ort geordnet sammeln zu können und es dabei gleichzeitig anderen Menschen zugänglich machen, also publizieren zu können – das war einer der größten Wow-Momente für private Internetnutzer in der Geschichte des Netzes.  

In den folgenden Artikeln dieser Reihe werden wir auf einige spannende Blog-Formate eingehen, zeigen wie diese sinnvoll genutzt werden und erklären, wie man selbst schnell mit dem Bloggen beginnen kann – denn das eigene Tagebuch im Netz erfreut sich aktuell wieder stetig steigender Beliebtheit.